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Lebenslanges Lernen – Was du wissen musst

Lebenslanges Lernen ist eine Form der selbstgesteuerten Bildung, ausgerichtet auf deine persönliche Entwicklung. Es gibt zwar keine einheitliche Definition des Begriffs „lebenslanges Lernen“, aber im Allgemeinen wird darunter das Lernen verstanden, das außerhalb einer formalen Bildungseinrichtung wie einer Schule, einer Universität oder einer betrieblichen Weiterbildung stattfindet.

Die meisten Menschen verbinden Lernen mit Institutionen wie Schule, Uni, Weiterbildungen usw. Wer in Deutschland aufgewachsen ist, der wurde zu guten Noten und zu einem Universitätsabschluss ermutigt.

Es ist erstmal nichts verkehrt daran, Qualifikationen für den Job aufzubauen – immerhin brauchen wir sie für viele Jobangebote. Die formale Bildung kann uns helfen, spannende Arbeitsplätze zu finden, mehr zu verdienen und vielleicht in unserem gewählten Beruf erfolgreicher zu sein.

Schulbildung ist aber nur eine Art des Lernens. Es gibt viele andere Möglichkeiten, dein Wissen zu erweitern und Fähigkeiten zu entwickeln, die du im Laufe des Lebens brauchst.

Wissen kann man sich überall aneignen und Fähigkeiten entwickeln – Lernen ist unvermeidlich und findet ständig statt. Beim lebenslangen Lernen geht es jedoch darum, eine positive Einstellung zum Lernen zu entwickeln und aufrechtzuerhalten, sowohl für die persönliche als auch für die berufliche Entwicklung.

Lebenslange Lernende sind motiviert zu lernen und sich weiterzuentwickeln, weil sie es wollen: Es ist ein bewusster und freiwilliger Akt. Lebenslanges Lernen kann unser Verständnis für die Welt um uns herum erweitern, uns mehr und bessere Möglichkeiten eröffnen und unsere Lebensqualität verbessern.

Es gibt zwei Hauptgründe für lebenslanges Lernen: für die persönliche Entwicklung und für die berufliche Entwicklung. Diese Gründe müssen sich nicht unbedingt voneinander unterscheiden, denn die persönliche Entwicklung kann deine Beschäftigungschancen verbessern, und die berufliche Entwicklung kann dein persönliches Wachstum beschleunigen.

Warum lebenslanges Lernen

Ob wir persönlichen Interessen und Leidenschaften nachgehen oder berufliche Ambitionen verfolgen, lebenslanges Lernen kann uns helfen, erfüllter und zufriedener durch das Leben zu gehen.

Zur Philosophie des lebenslangen Lernens gehört die Ansicht, dass Menschen einen natürlichen Drang haben, zu erforschen, zu lernen und zu wachsen. Es ermutigt uns, unsere eigene Lebensqualität und unser Selbstwertgefühl zu verbessern, indem wir den Ideen und Zielen, die uns inspirieren, Aufmerksamkeit schenken.

Lebenslanges Lernen – Voraussetzungen

Es gibt viele Gründe, um sich für das lebenslange Lernen zu entscheiden. Bei mir persönlich war es ein natürlicher Prozess und die bewusste Entscheidung kam erst viel später. Ich zeige dir jetzt, was es nach meiner Erfahrung braucht, um ein lebenslanger Lerner zu werden.

Neugierde

Wenn du dich nicht nur für den Job weiterbildest, sondern für dein persönliches Wachstum, dann ist Neugierde ein starker Antrieb, um mit einem neuen Thema zu starten. Ich finde Lern-Projekte am einfachsten, wenn sie direkt mit meinem Interesse zusammenhängen oder ich einfach ein neues Gebiet erschließen will.

Identität

In meiner Freizeit habe ich schon immer gerne Sachbücher gelesen, Online-Kurse absolviert und durch Ausprobieren praktische Fähigkeiten ausbildetet. Irgendwann poppte der Begriff „lebenslanges Lernen“ auf und nach einer Weile habe ich gemerkt, dass ich mich mit dem Image des lebenslangen Lerners identifizieren kann.

Eine natürliche Neugier hilft, um die Motivation für neue Themen aufzubringen, doch die Identität hilft, das Lernen ernst zu nehmen. Wenn ich ein Buch lese, dann nehme ich mir Notizen und verarbeite neue Ideen in Obsidian (Tool für Personal Knowledge Management).

Methoden

Da ich mich mit dem lebenslangen Lernen identifiziere, möchte ich heute nicht einfach nur zum Zeitvertreib lesen und Inhalte konsumieren. Um sicherzustellen, dass ich mich wirklich weiterentwickle, baue ich auf Methoden, die mir das Lernen erleichtern.

Dafür nutze ich ein System, mit dem ich Notizen in ein dynamisches und lebendiges Netzwerk an Wissen verwandel – das Zettelkastensystem, welches ich in diesem Beitrag erkläre. Es hilft mir, alles, was ich konsumiere, zu verarbeiten und mit bestehenden Ideen zu verbinden. So agiert es wie ein digitales Gehirn für mich, auf das ich immer zurückgreifen kann. Dadurch, dass ich die Notizen mehrmals verarbeite und in eigene Worte verfasse, speichere ich auch automatisch das Wissen besser in meinem eigenen Gehirn ab.

Generell lohnt es sich, andere Lernmethoden anzuschauen, besonders, wenn du dir ein richtiges Lern-Projekt aussuchst, dass du länger verfolgen willst.

Für intensives Lernen schau dir die Ultralearning-Methode an. Wenn du für dein Lernprojekt eine Sprache oder Fakten lernen musst, dann werden dir die Methoden Active Recall und Spaced Repetition weiterhelfen. Diese sind Methoden, die du auch in übergeordneten Techniken wie dem Ultralearning wiederfindest.

Ziele und Gewohnheiten

Ich fasse Ziele und Gewohnheiten zusammen, da sich hier die Geister oft scheiden. Manche sagen, dass du dir Lernziele setzen solltest, an denen du deinen Erfolg messen kannst. Andere sagen eher, dass du eher auf ein schlaues System an Gewohnheiten aufbauen solltest, mit dem du das Lernen zur Gewohnheit machst. James Clear spricht in seinem Buch Atomic Habits darüber, dass Gewohnheiten für die langfristige Entwicklung sinnvoller sind, als Ziele, die irgendwann erreicht sind.

Persönlich glaube ich, dass ein paar Meilensteine durchaus guttun, aber dass Gewohnheiten die Priorität haben sollten.

Ich habe es mir zur Gewohnheit gemacht, jeden Tag mindestens eine Seite zu lesen und spätestens nach jedem Kapitel meine Notizen in mein Zettelkastensystem zu verarbeiten. Mir persönlich reicht es aus, von meiner Identität als lebenslanger Lerner heraus zu agieren und entsprechende Gewohnheiten zu entwickeln. Du findest am besten selbst heraus, was für dich besser funktioniert.

Lebenslanges Lernen ist eine Lebensphilosophie

In diesem Artikel teile ich meine persönliche Erfahrung mit dir, weil ich glaube, dass lebenslanges Lernen vor allem eine persönliche Reise ist. Jeder findet hier seinen eigenen Stil und seine eigene Art, sich stetig weiterzuentwickeln. Es gibt viele Tipps und Tricks zum Thema Lernen, die ich im Betaphase Blog mit dir teile, aber ich glaube, dass die Eckpfeiler aus Neugierde, Identität, Methoden und Gewohnheiten bestehen. Jetzt ist es an dir, zu entdecken, was lebenslanges Lernen für dich bedeutet.